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2015, 29.8
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HESLACHER AFROSHOP IST SEIN NEUES ZUHAUSE

"Er sieht aus wie 35, aber Hif Anga Belowi ist 99…" (stimmt natürlich nicht, aber das sagt er so)
Hif wird als ein schüchterner Mensch beschrieben, aber:
"Die andere Seite: Wenn Belowi vor Publikum spielt, singt, trommelt und tanzt, können es gar nicht genug Menschen sein. Die Hemmungen sind dann wie weggeblasen…"
"… eigentlich ist er als Afrikaner gewohnt, dass sich alles auf der Straße abspielt. "Im Kongo ist überall Lärm. Wir haben in Kinshasa immer draußen geprobt. Da sind dann dauernd Leute dazu gekommen und das war natürlich gute Werbung für uns", erzählt er. Hier ist das nicht so einfach, weil wir isoliert in einem Raum spielen. Da weiß erst einmal niemand, dass es uns gibt und was wir machen."
Und Belowi macht viel: Er schreibt die Songs, komponiert, spielt mehrere Instrumente, singt, arrangiert, mixt und hat mittlerweile drei Bands mit unterschiedlichen Musikstilen: "Hif & Afro Soleil" mit Afropop, "Hif & Zanga" orientiert sich eher an der Weltmusik und dem Jazz. Bei seiner dritten und jüngsten Band "Hif & Afro Electro" ist der Name Programm. 

 

 

Die meiste Zeit verbringt er in seinem Studio, wenn er nicht auf Konzertreise ist. Und wenn er seine vier Wände an der Schwabstraße verlässt, dann vorzugsweise Richtung Karlshöhe - vielleicht auch mal auf die Wangener Höhe. Am ehesten aber zieht es ihn in den Afroshop nach Heslach. 
Dort trifft er auf ein Stück alte Heimat, unter anderem in Gestalt der Spezialkosmetik, die viele Schwarzafrikaner benutzen: eine Creme, die die Haut aufhelle. Auch damit liegen die Gepflogenheiten gar nicht so weit auseinander, denn im Drogeriemarkt in der Nähe des Shops kauft der Weiße seinen Selbstbräuner.

 

 

Aus "Heimat Stuttgart". Text von Sybille Neth, STUTTGARTER ZEITUNG, 9.7.2013

 

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